Weder Haloperidol (Haldol®) noch Ziprasidon helfen zur Delirbehandlung auf Intensivstation

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 5. November 2018

In einer Doppelblindstudie wurden 566 Personen, die wegen einer akuten Ateminsuffizienz oder eines Schockzustands auf der Intensivstation lagen und bei denen sich ein Delir entwickelt hatte, mit intravenösen Bolusdosen von Haloperidol (max. 20 mg/Tag), Ziprasidon (ein atypisches, in der Schweiz nicht erhältliches Neuroleptikum; max. 40 mg/Tag) oder Placebo behandelt. Die maximale Therapiedauer betrug 14 Tage. Als primärer Endpunkt war die Anzahl Tage definiert, an denen die Patienten und Patientinnen am Leben waren und weder ein deliranter noch ein komatöser Zustand vorlag. In der Haloperidol-Gruppe waren dies im Median 7,9 Tage, in der Ziprasidon-Gruppe 8,7 Tage und in der Placebo-Gruppe 8,5 Tage. Auch bei der 30- und 90-Tages-Überlebensrate sowie bei anderen sekundären Endpunkten fand man keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Neuroleptika und Placebo.

Volltexte der Studie und des Begleiteditorials aus dem «New England Journal of Medicine»: Haloperidol and Ziprasidone for Treatment of Delirium in Critical Illness und Dopamine Antagonists in ICU Delirium

Früherer BDN-Text: Delirbehandlung: Neuroleptika schlechter als Placebo

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