Progesteron: Misserfolg bei Schädel-Hirn-Trauma

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 31. Dezember 2014

Daten von Tier- und ersten klinischen Versuchen hatten vermuten lassen, dass Progesteron dank neuroprotektiver Eigenschaften nach einem Schädel-Hirn-Trauma vorteilhaft sei. Diese Hypothese wurde nun durch eine grosse Doppelblindstudie widerlegt. 1179 Personen, die ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatten und deren «Glasgow Coma Scale» höchstens 8 betrug, erhielten während 120 Stunden per Dauerinfusion Progesteron (0,71 mg/kg über 1 Stunde, 0,50 mg/kg über 119 Stunden) oder Placebo. Als primärer Endpunkt wurde mit der «Glasgow-Outcome»-Skala das Ausmass der Behinderung nach 6 Monaten erfasst. Dabei ergab sich zwischen Progesteron und Placebo kein Unterschied: in beiden Gruppen war sowohl der Anteil an Individuen, die eine lediglich geringe oder mässiggradige Behinderung aufwiesen, als auch der Anteil an Personen, die sich in einem Wachkoma befanden oder die gestorben waren, praktisch gleich gross.


Kurzfassung der Studie aus dem «New England Journal of Medicine»: A Clinical Trial of Progesterone for Severe Traumatic Brain Injury

News: Progesteron: Misserfolg bei Schädel-Hirn-Trauma (31. Dezember 2014)
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