Perkutane Angioplastie bei stummerIschämie nach Myokardinfarkt?
- r -- Erne P, Schoenenberger AW, Burckhardt D et al. Effects of percutaneous coronary interventions in silent ischemia after myocardial infarction. The SWISSI II randomized controlled trial. JAMA 2007 (9. Mai); 297: 1985-91 [Link]
- Zusammenfassung: Christoph Stettler
- infomed screen Jahrgang 11 (2007)
, Nummer 4
Publikationsdatum: 1. Juli 2007 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
In dieser Studie wurde untersucht, ob eine perkutane koronare Angioplastie (PCI) bei stummer Ischämie nach Myokardinfarkt einer medikamentösen Therapie überlegen ist.
Methoden
Die Studie in drei Schweizer Spitälern umfasste 201 Personen, welche innerhalb der vorangehenden drei Monate einen ersten Myokardinfarkt erlitten hatten. Alle litten unter einer Ein- oder Zwei-Gefässerkrankung und wiesen bei Studienbeginn im Belastungstest eine stumme Ischämie auf. Sie wurden nach Zufall entweder einer PCI ohne Stenteinlage oder einer rein medikamentösen antiischämischen Therapie zugewiesen. Die Beobachtungszeit betrug zehn Jahre, wobei regelmässige Belastungstests zur Dokumentation der Ischämie durchgeführt wurden. Primärer Endpunkt war die Kombination von kardialem Tod, Myokardinfarkt und/oder Revaskularisierung.
Ergebnisse
Auf 100 Personenjahre trat der kombinierte Endpunkt in der Gruppe mit PCI 3,2-mal auf, bei den medikamentös Behandelten 9,5-mal (absolute Reduktion von 6,3 pro 100 Personenjahre, 95%-CI 3,7–8,9). Alle drei Komponenten des kombinierten Endpunktes traten in der Gruppe mit Revaskularisierung seltener auf. Nach PCI traten auch weniger belastungsabhängige Ischämien auf (12 gegenüber 29 auf 100 Personenjahre). Die linksventrikuläre Auswurffraktion blieb nach Katheterintervention erhalten, währenddem sie unter medikamentöser Therapie von initial 60% nach 10 Jahren auf 49% abfiel.
Schlussfolgerungen
Bei Personen mit einer Ein- oder Zwei-Gefässerkrankung und stummer Ischämie nach Myokardinfarkt scheint eine perkutane koronare Angioplastie einer rein medikamentösen Therapie im Hinblick auf das 10-Jahresrisiko von schweren kardialen Ereignissen überlegen zu sein.
Zusammengefasst von Christoph Stettler
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