Vitamin K oder gute Nerven bei der Quick-Entgleisung?
- r -- Crowther MA, Ageno W, Garcia D et al. Oral vitamin K versus placebo to correct excessive anticoagulation in patients receiving warfarin – a randomized trial. Ann Intern Med 2009 (3. März); 150: 293-300 [Link]
- Zusammenfassung: Markus Battaglia
- Kommentar: Markus Battaglia
- infomed screen Jahrgang 13 (2009)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 1. Mai 2009 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Vitamin K senkt eine erhöhte «International Normalized Ratio » (INR) bei antikoagulierten Personen. Ob dadurch auch Blutungen verhindert werden können, ist unklar. In dieser randomisierten Studie wurden mehr als 700 Personen mit einer INR im Bereich von 4,5 bis 10,0 entweder mit 1,25 mg oralem Vitamin K oder mit einem Placebo behandelt. Voraussetzung für eine Teilnahme war, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine Blutungskomplikation eingetreten war. Die Betroffenen wurden bis 90 Tage weiter beobachtet. Dabei wurden alle Blutungen – vom leichten Nasenbluten bis zur schweren Organblutung –, aber auch thromboembolische Ereignisse und Todesfälle erfasst.
Vitamin K senkte die INR erwartungsgemäss schneller als Placebo. In beiden Gruppen gab es ungefähr gleich viele Personen mit mindestens einer Blutung (15,8% in der Vitamin- K- gegenüber 16,3% in der Placebo-Gruppe). Schwere Blutungen waren insgesamt selten und in der Gruppe mit Vitamin K sogar tendenziell häufiger als mit Placebo. Die Studienverantwortlichen folgern daraus, dass niedrig dosiertes Vitamin K keinen Einfluss auf Blutungskomplikationen im untersuchten INR-Bereich hat.
Im Gegensatz zu den bei uns gebräuchlichen Ampullen mit 10 mg Vitamin K in flüssiger Form (Konakion®), von welchen wir vielleicht eine halbe oder eine Viertelsampulle verabreichen würden, wurde in dieser Studie ein Viertel einer Tablette à 5 mg verwendet. Ob diese galenische Besonderheit oder die eher vorsichtige Dosierung für das «negative» Resultat verantwortlich sind, oder ob gute Nerven wirklich genügen, bleibt unklar.
Zusammengefasst von Markus Battaglia
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