Behandlungsstrategien bei dyspeptischen Beschwerden
- r -- van Marrewijk CJ, Mujakovic S, Fransen GA et al. Effect and cost-effectiveness of step-up versus step-down treatment with antacids, H2-receptor antagonists, and proton pump inhibitors in patients with new onset dyspepsia (DIAMOND study): a primary- [Link]
- Zusammenfassung: Martin Scherer
- infomed screen Jahrgang 13 (2009)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 1. Mai 2009 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Trotz zahlreichen auf Expertenkonsens basierenden Empfehlungen ist wenig darüber bekannt, wie die Ersttherapie dyspeptischer Beschwerden am effizientesten und kostengünstigsten durchgeführt werden soll. In dieser randomisierten Studie wurden 664 Erwachsene, die wegen neu aufgetretenen Dyspepsie-Symptomen eine Hausarztpraxis aufgesucht hatten, zwei verschiedenen Behandlungsgruppen zugeordnet. In der einen Gruppe wurde gemäß einer «Step- Up»-Strategie schrittweise zuerst mit Antazida, dann mit H2- Rezeptorantagonisten und Protonenpumpenhemmern behandelt. In der anderen Gruppe wurde nach einer «Step- Down»-Methode behandelt, die Betroffenen erhielten die gleichen Medikamente in umgekehrter Reihenfolge. Jeder Behandlungsschritt dauerte vier Wochen und die Therapie wurde nur dann mit dem nächsten Schritt fortgesetzt, wenn die Symptome anhielten oder innerhalb von vier Wochen rezidivierten. Primäre Endpunkte waren Beschwerdefreiheit und Kosteneffizienz nach sechs Monaten.
Der Behandlungserfolg beider Gruppen war vergleichbar – 72% der Behandelten mit «Step-Up»-Therapie gegenüber 70% mit «Step-Down»-Therapie waren nach 6 Monaten beschwerdefrei. Die mittleren Behandlungskosten in der «Step-Up»-Gruppe fielen jedoch niedriger aus als in der «Step-Down»-Gruppe (228 Euro gegenüber 245 Euro), was vor allem auf die geringeren Medikamentenkosten zurückzuführen war.
Obwohl die Studie interessant angelegt ist, geht der «Step- Down»-Ansatz an der Versorgungsrealität vorbei: im Praxisalltag sind Ärztinnen und Ärzte bei Unwirksamkeit von Protonenpumpenhemmern oder rezidivierenden Beschwerden wahrscheinlich schwierig davon zu überzeugen, die Stufenleiter zugunsten von H2-Rezeptorantagonisten oder gar Antazida hinunterzugehen.
Zusammengefasst von Martin Scherer
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