Hypertonie und Hypercholesterinämie als Alzheimer-Risiken

  • k -- Kivipelto M, Helkala EL, Laakso MP et al. Midlife vascular risk factors and Alzheimer's disease in later life: longitudinal, population based study. BMJ 2001 (16. Juni); 322: 1447-51 [Link]
  • Kommentar: Barbara Tettenborn
  • infomed screen Jahrgang 5 (2001) , Nummer 8
    Publikationsdatum: 1. August 2001
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Studienziele

Einige Studien haben Hinweise darauf ergeben, dass Risikofaktoren für Gefässkrankheiten auch Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit sein könnten. In einer longitudinalen Studie auf der Basis einer Bevölkerungsstudie überprüften die Studienverantwortlichen, ob eine im mittleren Lebensabschnitt bestehende Hypertonie und Hypercholesterinämie mit einem vermehrten Auftreten von Alzheimer-Krankheit im späteren Leben verbunden sein könnte.

Methoden

Die Untersuchung betrifft Personen, die zwischen 1972 und 1987 in grosse finnische Studien aufgenommen worden waren. Von den 2‘293 Überlebenden wurden Anfang 1998 nach dem Zufall 2‘000 zur Teilnahme eingeladen, wovon 1‘449 zusagten. Die Diagnose einer Alzheimer-Krankheit wurde aufgrund der Kriterien des «National Institute of Neurological and Communicative Disorders and Stroke» und der «Alzheimer Disease and Related Disorders Association» gestellt. Ein Blutdruck bis 139/89 mm Hg wurde als normal, bis 159/94 mm Hg als grenzwertig und darüber als erhöht beurteilt. Als Grenzwert für das Gesamtcholesterin galt 6,5 mmol/l.

Ergebnisse

Von den 1'449 Untersuchten erfüllten 48 die Kriterien einer möglichen oder wahrscheinlichen Alzheimer-Demenz. Diese Personen waren durchschnittlich älter, hatten ein geringeres Bildungsniveau und einen höheren Körper-Massen-Index. Auch ein erhöhter systolischer Blutdruck und ein erhöhtes Cholesterin im mittleren Alter waren mit einer gut 2fach, die Kombination von beiden mit einer gut 3fach erhöhten Alzheimer-Inzidenz verbunden. Auch nach Korrektur bezüglich Alter, Körper-Massen-Index, Bildung, Arteriosklerose (Herzinfarkt, zerebrovaskuläre Ereignisse), Rauchen und Alkoholkonsum blieb ein signifikant höheres Risiko für eine Alzheimer-Krankheit.

Schlussfolgerungen

Diese Studie zeigt, dass ein erhöhter systolischer Blutdruck und ein erhöhter Cholesterinwert im mittleren Lebensabschnitt das Risiko einer Alzheimer-Krankheit im Alter erhöht.(PG)

Diese Untersuchung zeigt, dass vaskuläre Risikofaktoren eine wichtige Rolle für die Entwicklung einer Demenz vom Alzheimer-Typ zu spielen scheinen. Umso konsequenter sollten diese Risikofaktoren behandelt werden. Trotz der gross angelegten epidemiologischen Studie ist allerdings die insgesamt doch geringe Anzahl von 48 Kranken mit Alzheimer-Demenz zu vermerken, so dass sicherlich weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Bedeutung vaskulärer Risikofaktoren für die Entwicklung dementieller Prozesse vom Alzheimer-Typ weiter zu erkunden.

Barbara Tettenborn

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infomed-screen 5 -- No. 8
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Hypertonie und Hypercholesterinämie als Alzheimer-Risiken ( 2001)