• Infektionsrisiko von Vedolizumab
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 24. Juli 2024

Vedolizumab (Entyvio®), das zur Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen verwendet wird, erhöht wie andere Biologika das Risiko von Infektionskrankheiten. In einer schwedischen Kohortenstudie wurde untersucht, ob das Risiko einer spitalbedürftigen Infektion für Vedolizumab mit demjenigen der TNF-alpha-Hemmer vergleichbar sei. Bei der Behandlung eines Morbus Crohn war dieses Risiko signifikant grösser für Vedolizumab (5,18 Fälle auf 100 Personenjahre) als für die TNF-alpha-Hemmer (3,54/100 Personenjahre). Bei einer ulzerativen Kolitis fand sich dagegen kein nennenswerter Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. Auffallend war zudem, dass unter Vedolizumab keine Pneumonien auftraten, unter TNF-alpha-Hemmer aber 40% der relevanten Infektionen Pneumonien waren.

Link zum Text: Comparative risk of serious infection with vedolizumab vs anti-TNF in inflammatory bowel disease: results from nationwide Swedish registers

  • Semaglutid Ursache von Opticus-Neuropathie?
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 17. Juli 2024

Es sind Fälle beobachtet worden, in denen ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Semaglutid (Ozempic® u.a.) und einer «nonarteritic anterior ischemic optic neuropathy» (NAION) vermutet wurde. In einer retrospektiven Untersuchung wurden nun die Daten von Individuen, die in Boston (USA) zwischen Dezember 2017 und November 2023 neuro-ophthalmologisch untersucht worden waren, hinsichtlich der Verwendung von Semaglutid überprüft. Eine NAION war gesamthaft eine seltene Komplikation; insgesamt wurden 46 Fälle beobachtet. Im Vergleich mit Personen, die mit anderen Medikamenten wegen eines Typ-2-Diabetes oder wegen Übergewicht behandelt wurden, war eine NAION aber bei mit Semaglutid Behandelten signifikant häufiger. Ob wirklich ein Zusammenhang besteht, ist damit nicht nachgewiesen. Der Befund kann aber als wichtiges Signal gewertet werden.

Link zum Volltext: Risk of Nonarteritic Anterior Ischemic Optic Neuropathy in Patients Prescribed Semaglutide  

  • Tödliche Risiken von "Energy Drinks"?
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 5. Juli 2024

In einer retrospektiven Untersuchung wurden im Rhythmologie-Zentrum der Mayo Clinic 144 Personen mit einem plötzlichen Herzstillstand identifiziert, die das Ereignis überlebt haben. Sieben dieser Individuen hatten kurz vor dem Ereignis einen «Energy Drink» («Red Bull» u.ä.) zu sich genommen. Es handelte sich um junge Leute, die vermutlich eine vererbte Anlage zu Arrhythmien hatten. Verschiedene Arten von Kammerarrhythmien konnten festgestellt werden. Die Studie kommt zum Schluss, die relativ hohe Coffein-Dosis könne in Kombination mit den weiteren Stimulantien, die in diesen Getränken enthalten sind, bei Risikopersonen ein Arrhythmie-Risiko darstellen.

Link zur Studie:  Sudden cardiac arrest occuring in temporal proximity to consumption of energy drinks.