- Von Antibiotika verursachte Hautreaktionen
- Verfasst von: Etzel Gysling
- Datum: 30. September 2024
Oral verabreichte Antibiotika können gefährliche allergische Reaktionen verursachen, die nicht nur die Haut, sondern auch innere Organe betreffen. Mit einer “nested” Fall-Kontrollstudie wurde bei Erwachsenen im Alter über 65 Jahren untersucht, welche Antibiotika zu solchen mit einer Notfallkonsultation oder Spitaleinweisung verbundenen Hautreaktionen führen. Erfasst wurden 21’758 Fälle, die zwischen 2002 und 2020 in der Provinz Ontario (Kanada) aufgetreten waren. Sie wurden mit 87’025 Kontrollen verglichen. Sulfonamide und Cephalosporine waren die häufigsten Ursachen gefährlicher Hautreaktionen. Auch Nitrofurantoin, Penicilline und Chinolone waren relativ häufig die Ursache, Makrolide dagegen vergleichsweise seltener. Link zum Abstract der Studie: https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2822097
- Fezolinetant kann Leberschaden verursachen
- Verfasst von: Etzel Gysling
- Datum: 19. September 2024
Zu Fezolinetant (Veoza®), das zur Behandlung von vasomotorischen Symptomen («Wallungen») bei Frauen nach der Menopause zugelassen ist, haben wir bereits kritisch berichtet. Nun hat die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) eine Warnung veröffentlicht, die auf die Möglichkeit einer hepatotoxischen Wirkung von Fezolinetant hinweist. Mindestens ein Fall einer erheblichen Leberschädigung ist bekannt. Es wird empfohlen, vor der Anwendung und in den ersten drei Monaten der Therapie monatlich die Transaminasen zu kontrollieren. Anschliessend soll diese Laborkontrolle noch nach sechs und neun Monaten Therapie durchgeführt werden. Übersteigen die Enzymwerte eine gewisse Grenze, muss Fezolinetant sogleich abgesetzt werden.
Link zum Text der FDA-Warnung: FDA Adds Warning About Rare Occurence of Serious Liver Injury with Vezoah (fezolinetant)
- Relativ hohes Arrhythmie-Risiko mit Methadon
- Verfasst von: Etzel Gysling
- Datum: 14. September 2024
Methadon erhöht bekanntlich das Risiko einer QT-Verlängerung. Mit einer Meta-Analyse von 15 Studien wurde das Risiko einer ventrikulären Arrhythmie infolge von verschiedenen Opioiden untersucht. Im Vergleich mit Buprenorphin (Subutex® u.a.), Levacetylmethadol (in der Schweiz nicht im Handel) oder Morphin hatte Methadon ein mindestens doppelt so grosses Arrhythmie-Risiko. Die analysierten Daten waren allerdings nicht durchgehend von guter Qualität.
Link zum Volltext: Opioid Use and the Risk of Ventricular Arrhythmias
- Benzodiazepine: häufigere Infektionen
- Verfasst von: Etzel Gysling
- Datum: 7. September 2024
Tierstudien lassen vermuten, dass Benzodiazepine und Z-Medikamente (wie Zolpidem [Stilnox® u.a.]) Immunfunktionen beeinträchtigen. Unter Verwendung von schwedischen Registerdaten wurden drei verschiedene Kohorten verglichen, um das Infektionsrisiko bei der Einnahme dieser Medikamente zu prüfen. Im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung hatten Personen, die ein Benzodiazepin (bzw. ein Z-Medikament) einnahmen, ein um 83% höheres Risiko, an einer Infektion zu erkranken. Auch ein entsprechender Vergleich mit einer Zwillingskohorte zeigte ein etwas erhöhtes Infektionsrisiko. Die Schlussfolgerung der Studie lautet, die verantwortlichen Mechanismen bedürften weiterer Klärung.
Link zum Volltext: Incident Benzodiazepine and Z-Drug Use and Subsequent Risk of Serious Infections