Mit weniger mehr erreichen

  • Autor(en): Stefan Weiler
  • pharma-kritik-Jahrgang 43 , Nummer 3, PK1166
    Redaktionsschluss: 30. August 2021
  • In diesem Editorial, das den Übersichtstext zum Deprescribing begleitet, wird einmal mehr auf die Vorteile der Beschränkung auf das Wesentliche - less is more - hingewiesen.
Im Jahre 1975 haben Reinhold Messner und Peter Habeler Alpingeschichte geschrieben: sie begingen den 8000-er Hidden Peak ohne Sauerstoff, ohne Hochlager, sie hatten weder Träger noch Fixseile. Sie beschränkten sich rein auf das Wesentliche. Alpinistisch zeigten sie hier, dass weniger mehr sein kann und wurden damit Bergsteigerlegenden. In der vorliegenden Nummer wird Deprescribing – also der systematische Prozess des Absetzens von Medikamenten – beschrieben. Von der Bestandesaufnahme des «Pharma-Inventars» über die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel bis zur detaillierten Planung von Deprescribing wird in der Übersicht dargelegt, wie die sichere und wirksame Anwendung von Medikamenten auf die notwendigen Substanzen in Abstimmung mit den Behandelten beschränkt werden kann. Die Reduktion des Pillen-«Ballasts» kann verschiedene individuelle Ziele verfolgen – angefangen bei einer allgemeinen Vereinfachung des Medikationsplans bis hin zu weniger Hospitalisationen oder sogar positiven Auswirkungen auf die Mortalität.

Während der Nachweis eines relevanten klinischen Nutzens für die Behandelten in akademischen Studien nicht so einfach zu erbringen ist, erscheint eine Vereinfachung des Medikationsplans allgemein sinnvoll, um Nebenwirkungen und unerwünschte Arzneimittelinteraktionen rechtzeitig zu verhindern und Verschreibungskaskaden entgegenzuwirken. Gerade bei gebrechlichen oder multimorbiden Personen, besonders im höheren Lebensalter, kann der kritische Blick auf die Medikamentenliste lohnend sein. Im Bereich des Deprescribings kommt der viel zitierten «personalisierten Medizin» grosse Bedeutung zu.

Geschätzte Lesedauer: Von 2 bis 3 Minuten

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pharma-kritik, 43/No. 3
PK1166
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