Unabhängige Quellen (April 2022)

  • Autor(en): Etzel Gysling
  • pharma-kritik-Jahrgang 44 , Nummer 1, PK1198
    Redaktionsschluss: 6. Mai 2022
  • Antidepressiva für Jugendliche

    Antidepressiva sind bei einer «major depression» junger Leute in der Regel erst die zweite Therapiewahl.

    Interaktionen mit Angiotensin-Rezeptorblockern

    Hypotonie und Hyperkaliämie sind relevante Risiken.

    Hypertonie in der Schwangerschaft

    Nach wie vor werden Labetalol, Methyldopa und Nifedipin als geeignete Antihypertensiva bezeichnet.

    Triptane verursachen Takotsubo-Kardiomyopathie

    Eine seltene Komplikation der Verabreichung von Triptanen.

    Opioide vermeiden

    Mit einer geeigneten Auswahl nicht-opioider Analgetika können die Risiken der Opioide vermieden werden.

    Coumarin hepatotoxisch

    Die z.B. im Honigklee vorhandene pflanzliche Substanz ist in höheren Dosen hepatotoxisch.

    Ondansetron bei Gastroenteritis?

    Mit einer Dosis Ondansetron lässt sich bei Kindern even-tuell eine Notfall-Spitaleinweisung vermeiden.


Antidepressiva für Jugendliche
Im «Australian Prescriber» wird der aktuelle Stand des Wissens zur Anwendung von Antidepressiva bei Adoleszenten zusammengefasst. Bei Angstzuständen oder obsessiv-kompulsiven Störungen können diese Medikamente als zweite Wahl bezeichnet werden. Eine geeignete Psychotherapie ist in diesen Fällen die erste Wahl. Eigentliche Depressionen («major depressions») bei Jugendlichen sind schwierig zu behandeln. Wenn der Verdacht auf suizidales Verhalten besteht, sind Antidepressiva bei jungen Leuten möglicherweise riskant. Wenn aber eine möglichst rasche Besserung angestrebt wird, kann ein Medikament in Betracht gezogen werden. Merkwürdigerweise wird Fluoxetin (Fluctine® u.a.), das in der Schweiz (zu Recht) unter 18 Jahren nicht zugelassen ist, als Option erwähnt.

Interaktionen mit Angiotensin-Rezeptorblockern
Die amerikanische Publikation «Worst Pills, Best Pills» weist auf die verhältnismässig häufigen Interaktionen von Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB, Sartanen) hin. Einige davon werden als wichtig oder gefährlich bezeichnet: Zusammen mit ACE-Hemmern und Aliskiren (Rasilez®) besteht ein erhöhtes Hypotonie- und Hyperkaliämie-Risiko. Eine Hyperkaliämie kann auch auftreten, wenn ARB mit kaliumsparenden Diuretika oder Cotrimoxazol (Bactrim® u.a.) zusammen gegeben werden. Bei Kranken, die mit ARB und nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt werden, sollte die Nierenfunktion überwacht werden. Mit Lithium zusammen kann es zu abnorm erhöhten Lithiumspiegeln und entsprechender Toxizität kommen.

Geschätzte Lesedauer: Von 4 bis 5 Minuten

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Unabhängige Quellen (April 2022) (6. Mai 2022)
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pharma-kritik, 44/No. 1
PK1198
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