Therapie der Psoriasis

  • Autor(en): Peter Koller
  • pharma-kritik-Jahrgang 46 , Nummer 2, PK1325
    Redaktionsschluss: 18. September 2024
    • Die Psoriasis ist eine multifaktoriell bedingte Autoimmunerkrankung, deren Behandlung von der Ausdehnung, der Lokalisation, der Form und den Komorbiditäten abhängt.
    • Bei leichten Formen einer Plaque-Psoriasis kann eine lokale Behandlung mit wenig problematischen, meistens seit längerem bekannten Substanzen wie Keratolytika, Kortikosteroiden, Vitamin-D-Analoga oder Calcineurinhemmern genügen.
    • Bei schwereren Formen kommen in erster Linie eine Schmalspektrum-UVB-Phototherapie oder als systemische Therapie die Verabreichung von Methotrexat zum Einsatz. Wenn diese ungenügend wirken oder unverträglich sind, können die erheblich teureren Biologika (TNF-alpha-Hemmer, Interleukin-Hemmer) zu guten Ergebnissen führen.
    • Sehr gute Ergebnisse und eine gute Verträglichkeit zeigen die neuen IL-23-Hemmer. Übermögliche seltene und Langzeit-Nebenwirkungen weiss man jedoch noch wenig, da sie erst seit einigen Jahren eingesetzt werden.
    • Ein TNF-alpha-Hemmer (Etanercept) und vier Interleukin-Hemmer sind auch zur Behandlung einer Plaque-Psoriasis bei Kindern ab sechs Jahren zugelassen.
Die Psoriasis ist eine multifaktoriell bedingte, entzündliche Autoimmunerkrankung mit verschiedenen Ausdrucksformen. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen sind auch Gelenke befallen.(1) Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis mit bevorzugtem Befall der Knie, Ellbogen, Steissregion, der behaarten Kopfhaut und des Rumpfes. Diagnostisch schwieriger ist die inverse Psoriasis in der Leistengegend und submammär (Abgrenzung gegen Mykose), aber auch der Befall von Fusssohlen und Handflächen, wo sich oft schmerzhafte Fissuren bilden können. Finger- und Zehennägel zeigen die typischen Tüpfel, Öl-flecken und Dystrophien. Die seltenere Psoriasis guttata befällt vorwiegend Kinder und junge Erwachsene. Sie tritt meist akut etwa zwei bis drei Wochen nach einer Streptokokken-Pharyngitis auf. Die Psoriasis guttata kann chronisch werden oder remittieren, besonders wenn eine Tonsillitis behandelt werden kann. Die Psoriasis erythrodermatica und die seltene generalisierte Psoriasis pustulosa sind schwere Allgemeinerkrankungen und müssen oft stationär behandelt werden.

Genetik, extrinsische Faktoren und Pathogenese
Bei 40% der Personen mit einer Psoriasis ist in der Familienanamnese eine Psoriasis bekannt. Zwillingsstudien weisen darauf hin, dass die Genetik etwa 60% der Ätiologie ausmacht.(2) Bekannte extrinsische Faktoren sind Traumen, Infekte, Medikamente und Rauchen. Körperliche Aktivität schützt vor dem Auftreten einer Psoriasis.(3) Auch Vitamin D spielt wahrscheinlich eine (bisher nicht genau definierte) Rolle.(4) Bei mehreren Medikamenten besteht ein bekannter oder vermuteter Zusammenhang mit einer Psoriasis, siehe Tab. 1 und 2.(5,6) In den Psoriasisläsionen laufen Entzündungsprozesse ab, deren Erforschung zu neuen Therapien geführt hat. Die primären Antigene sind noch weitgehend unbekannt. Dagegen weiss man vieles über die beteiligten Zytokine,
Geschätzte Lesedauer: Von 12 bis 16 Minuten

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Therapie der Psoriasis (18. September 2024)
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pharma-kritik, 46/No. 2
PK1325
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