Telefonieren während des Autofahrens ist in Mode gekommen. Aus experimentellen und epidemiologischen Studien weiss man, dass während des Gebrauchs eines Mobiltelefons die Aufmerksamkeit ab- und die Unfallhäufigkeit zunimmt. Unklar war bis jetzt, ob auch Unfälle mit Verletzungen zunehmen und ob eine Freisprechanlage die Fahrtauglichkeit weniger beeinträchtigt.

In diese Studie wurden 456 unfallverletzte Autofahrerinnen und Autofahrer eingeschlossen, die in einer Notfallstation in Perth (Australien) behandelt wurden. Alle besassen ein Mobiltelefon und waren entweder am Vortag oder 2 bzw. 7 Tage vor dem Unfall zur gleichen Zeit auch mit dem Auto unterwegs gewesen. Verglichen wurde der Gebrauch des Mobiltelefons während der 10 Minuten vor dem Unfall mit der gleichen Periode während der Autofahrt an mindestens einem der genannten Vortage. Die anamnestisch erhobenen Angaben wurden anhand der Protokolle der Mobilfunkfirmen verifiziert. 28% gaben an, nie im Auto zu telefonieren, etwa die Hälfte besass eine Freisprechanlage im Auto. Telefonieren in den Minuten vor dem Unfall war mindestens viermal häufiger als in den erfassten Kontrollperioden. Das Telefonieren mit einer Freisprechanlage veränderte das Resultat nicht.

Die Evidenz, dass mobiles Telefonieren während des Autofahrens die Unfallhäufigkeit erhöht, wird immer stärker. Dass in der Schweiz der Gebrauch eines Handys während des Fahrens verboten ist, ist daher mehr als sinnvoll. Dass nach den obigen Ergebnissen auch das Telefonieren mit einer Freisprechanlage verboten werden sollte, liegt auf der Hand, dürfte aber schwierig durchzusetzen sein!

Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi

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