Hüft-Protektoren gelten als wirksam zur Verhinderung von Schenkelhalsfrakturen bei älteren Heimbewohnerninnen und -bewohnern. Eine «Cochrane Review» aus dem Jahr 1999 kam zu diesem Schluss. Die Studienverantwortlichen der damaligen Meta-Analyse legen heute eine aktualisierte Version vor. Eingeschlossen wurden 14 randomisierte oder «quasi-randomisierte» Studien, von denen 11 vornehmlich bei Leuten in Heimen und 3 bei Leuten ausserhalb von Heimen durchgeführt wurden.

Für die in Heimen durchgeführten Studien bei fast 10'000 Personen fand sich eine grenzwertig signifikante Reduktion von Schenkelhalsfrakturen (relatives Risiko 0,77). Von den beiden grössten neueren Studien zeigte die eine eine signifikante Reduktion, die andere hingegen einen fehlenden Nutzen. Kein Nutzen fanden auch die 3 Studien bei gut 5'000 ausserhalb von Heimen lebenden Personen (RR 1,16). Hüft- Protektoren verursachten kaum unerwünschte Wirkungen. Schlecht war hingegen die Akzeptanz der Protektoren bei den Betroffenen: in einzelnen Studien trug sie nur eine Minderheit regelmässig.

In vielen Pflegeheimen sind in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen worden, das Risiko für Schenkelhalsfrakturen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern zu reduzieren. Wie die Erfahrungen im Alltag sind auch die hier zusammengefassten Studienresultate widersprüchlich. Der Nutzen von Hüft-Protektoren insgesamt scheint geringer zu sein als noch vor einigen Jahren angenommen. Daran schuld dürfte die schlechte Akzeptanz bei den Betroffenen sein. Profitieren können wohl am ehesten hochmotivierte oder besonders stark gefährdete Personen.

Zusammengefasst von Peter Ritzmann

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