Und was meinen die betroffenen Frauen dazu?
- a -- Leydon GM, Turner S, Smith H et al. Women's views about management and cause of urinary tract infection: qualitative interview study. BMJ 2010 (5. Februar); 340: c279 [Link]
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Markus Battaglia
- infomed screen Jahrgang 14 (2010)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 1. Mai 2010 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Zwanzig Frauen aus der obigen Studie, welche Antibiotika nur bei persistierenden Beschwerden erhalten hatten, erklärten sich bereit, bei einer Meinungsumfrage mitzumachen. Grundsätzlich standen diese Frauen alternativen Behandlungsansätzen (z.B. viel trinken, Homöopathie usw.) und einem zurückhaltenden Antibiotikaeinsatz positiv gegenüber. Die grosse Mehrheit fühlte sich durch den verzögerten Antibiotikaeinsatz in ihrer Autonomie bestärkt. Einzelne Frauen hingegen hatten bei diesem Vorgehen den Eindruck, der Arzt oder die Ärztin nähme ihre Beschwerden nicht ernst genug. Befragt nach ihrer Sicht zur Ursache der Erkrankung, war die grosse Mehrheit der Frauen ratlos. Die meisten machten das Alter oder Verhaltensfehler wie mangelnde Hygiene oder falsche Ernährung dafür verantwortlich.
Zusammengefasst von Bettina Wortmann
Diese sehr gut gemachte englische Studie zeigt, dass es sich lohnt, den Antibiotika-Einsatz beim unkomplizierten Harnwegsinfekt kritisch zu hinterfragen. Auch bei uns in der Hausarztpraxis dürfte manche antibiotische Behandlung nutzlos und angesichts der bekannten, zunehmenden Resistenzen auf diverse Antibiotika in diesem Bereich sogar schädlich sein. Eine Untersuchung über sinnvollere Strategien zur Symptombefreiung bei betroffenen Frauen ist auch in der Schweiz dringlich, dies unter Berücksichtigung der Akzeptanz von verschiedenen Alternativen zu einem sofortigen Antibiotika- Einsatz.
Markus Battaglia
Standpunkte und Meinungen
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