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INTERNET CORNER: BlueConnect: medizinischer Datenaustausch
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- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 20 (2016)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 5. Oktober 2016 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Das Problem der Datensicherheit in Kombination mit fehlenden Schnittstellen zwischen den gebräuchlichen Praxis- und Spital-Softwares hat dazu geführt, dass in der medizinischen Welt im Gegensatz zu anderen Geschäftsbereichen die Fax-Übermittlung einen grossen Stellenwert behalten hat. Wir leisten uns heute in Praxen und Spitälern den Luxus, einen grossen Teil der Berichte, die elektronisch erzeugt wurden, auf Papier auszudrucken, per Fax zu übermitteln und am Empfängerort wieder einzuscannen. Mit der Internet-Plattform BlueConnect (www.bluecare.ch/blueconnect) hat die Firma BlueCare eine neue Möglichkeit geschaffen, den zukunftsträchtigeren Email-Weg und die in der Praxis noch weit verbreitete Fax-Übermittlung in einen Kanal zusammenzufassen. Die Verschlüsselung der Daten und die Identifizierung der Sender basiert dabei auf der in der Schweiz weit verbreiteten HIN-Technologie.
In der Praxis funktioniert das so, dass hereinkommende Emails und Faxe auf dem BlueConnect-Server in einem Empfangs-Fach angeliefert werden. Automatisch werden dabei die Texte von der Software gescannt und Berichte einerseits ihren Absendern und den betroffenen Patientinnen und Patienten zugeordnet. Für die Absenderzuordnung dient eine von BlueConnect zur Verfügung gestellte Datenbank der medizinischen Leistungserbringer in der Schweiz. Der Patientenstamm wird aus der eigenen Praxis-Software extrahiert und auf BlueConnect hinterlegt. Im Empfangs-Postfach können die empfangenen Berichte dann (in unserer Praxis von der Praxisassistentin) kontrolliert, bei Bedarf ausgedruckt oder in die elektronische Krankengeschichte importiert und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zur Kenntnisnahme in deren eigene Postfächer verschoben werden.
Für das Versenden von Berichten dient ein virtueller Druckertreiber. Nach dem Verfassen einer Zuweisung oder eines Berichtes wird damit unabhängig vom benutzten Programm eine PDF-Datei erzeugt und direkt an den BlueConnect-Server gesendet. Dort kann die vorgeschlagene Zuordnung zum Patienten und zum Empfänger bestätigt und die Datei elektronisch signiert werden. Bei Bedarf werden Anhänge angefügt (was besonders einfach geht, wenn es sich um Berichte handelt, die zuvor schon via BlueConnect empfangen worden sind) und der Bericht abgeschickt. Fürs Versenden steht wiederum die Datenbank der medizinischen Leistungserbringer zur Verfügung. Primär wird an HIN-geschützte Email-Adressen versendet; wenn keine solchen zur Verfügung stehen, wird der Fax-Kanal benutzt (Emails an ungeschützte Adressen sind nicht möglich).
Die Stärke von BlueConnect liegt wohl in seiner Praxisnähe. Die benötigten Datenstämme müssen nicht selbst aufgebaut werden. In unserer Praxis mit vier Ärztinnen und Ärzten, die alle mit einer elektronischen Krankengeschichte arbeiten, sparen wir vor allem Zeit für das Einscannen von Fax-übermittelten Berichten. Wir rechnen mit 20 bis 30 Minuten pro Tag, während der die Praxisassistentinnen andere (anspruchsvollere) Arbeiten erledigen können. Persönlich schätze ich vor allem die Möglichkeit, über einen Fernzugriff von zuhause aus Zuweisungsschreiben nicht nur verfassen, sondern auch direkt verschicken zu können. In einer Praxis mit Papier-KG wird BlueConnect vor allem das Versenden und die Übersicht über die Berichte verbessern können. BlueConnect ist allerdings recht teuer, das Basispaket kostet CHF 69.-/Monat pro Ärztin/Arzt, Teilzeitarbeitende mit einem Pensum unter 60% bezahlen die Hälfte. Ob sich dies für eine Praxis rechnet, hängt natürlich von deren Eigenheiten ab.
Peter Ritzmann
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BlueConnect: medizinischer Datenaustausch ( 2016)
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