Heuschnupfen: Kortikoid-Spray besser
- Kommentar: Thomas Weissenbach
- infomed screen Jahrgang 4 (2000)
, Nummer 2
Publikationsdatum: 1. Februar 2000 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
Intranasale Kortikosteroide werden bei saisonaler allergischer Rhinitis als Mittel der Wahl eingesetzt. In der vorliegenden Studie wurde Fluticason (Flutinase®) mit Levocabastin (Livostin®), einem ebenfalls intranasal applizierbaren H1-Rezeptorantagonisten verglichen.
Methoden
Diese 6wöchige Doppelblindstudie wurde bei 288 Personen im Alter von 13 bis 64 Jahren durchgeführt. Voraussetzungen für die Teilnahme an der Studie waren eine seit mindestens 2 Jahren bestehende saisonale allergische Rhinitis und eine objektivierbare allergische Reaktion auf Pollen (Pricktest). 97 Personen erhielten Fluticason, 96 Levocabastin und 95 Placebo. Unter Wahrung der Doppelblindbedingungen wurde Fluticason in einer täglichen Dosis (200 mg), Levocabastin dagegen 2mal täglich (Tagesdosis 400 mg) nasal appliziert. Symptome wie fliessende Nase, Niessen und Augenbindehaut-Irritation wurden aufgezeichnet. Ausserdem wurde initial und nach 6 Wochen Behandlung der Plasmakortisolspiegel bestimmt.
Ergebnisse
Mit Fluticason Behandelte hatten signifikant weniger Heuschnupfensymptome als solche, die Levocabastin oder Placebo erhielten. Bezüglich Augensymptome wurde kein Unterschied festgestellt. Eine Zusatztherapie mit Terfenadin (Teldane®, heute nicht mehr im Handel) war in der Fluticason-Gruppe weniger häufig notwendig. Die Plasmakortisolwerte veränderten sich in keiner der 3 Behandlungsgruppen.
Schlussfolgerungen
Unter Fluticason einmal täglich sind nasale Symptome weniger häufig und milder als unter Levocabastin, von welchem zudem zwei Applikationen pro Tag benötigt werden.
Siehe auch:
Erstaunlich sind die klinischen Resultate bei Erwachsenen dieser von der Fluticason-Herstellerfirma unterstützten Studie nicht. Fluticason ist ein sehr gutes Medikament zur topischen Behandlung einer Rhinitis allergica. Wichtig scheint mir aber – und dies betone ich in Hinblick auf bereits früher in infomed-screen veröffentlichte Beiträge zu dieser Substanz, allerdings bei Asthma bronchiale1-3 –, dass die Patientinnen und Patienten genau über die Anwendung instruiert und auch darüber informiert werden, dass bei einem Abusus systemische Wirkungen möglich sein könnten. Dies ist im Hinblick auf die Verordnung von Fluticason bei Kindern (ab 4 Jahren) von eminenter Bedeutung. Gerade bei der saisonalen Rhinitis allergica ist eine Hyposensibiliserungsbehandlung eine valable Alternative zu jeder symptomatischen, auch topischen Therapie.4
Standpunkte und Meinungen
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