Erhöhtes CRP: Risikofaktor für Kolonkarzinom und Makuladegeneration
- k -- Erlinger TP, Platz EA, Rifai N et al. C-reactive protein and the risk of incident colorectal cancer. JAMA 2004 (4. Februar); 291: 585-90 [Link]
- Kommentar: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 1. Mai 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Das C-reaktive Protein (CRP) im Blut steigt bei entzündlichen Vorgängen an. Es konnte verschiedentlich gezeigt werden, dass höhere CRP-Spiegel mit einem häufigeren Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen assoziiert sind. In den beiden aktuellen Studien wurde nach einer Assoziation mit kolorektalen Karzinomen einerseits und mit einer Alters-assoziierten Makuladegeneration andererseits gesucht.
Bei kolorektalen Karzinomen werden schon lange entzündliche Darmveränderungen als Risikofaktor für die Krankheitsentstehung angesehen. Mit den Daten der «CLUE II»-Kohorte, einer grossen amerikanischen Bevölkerungsstudie ,wurde eine «prospektive Fall-Kontrollstudie» zusammengestellt. Als Fälle dienten 172 Personen, bei denen nach Studieneintritt ein kolorektales Karzinom diagnostiziert worden war, als Kontrollen ausgewählt wurden pro Fall zwei nach Alter, Geschlecht usw. passende Personen aus der gleichen Kohorte. Es fand sich eine signifikante Assoziation zwischen CRP-Spiegel und Krankheit für die 131 Fälle mit einem Kolonkarzinom. Für das Viertel mit den höchsten CRP-Werten (über 3,7 mg/l) war die «Erkrankungschance» etwa doppelt so hoch wie für das Viertel mit den niedrigsten Werten (0,9 mg/l oder weniger). Nicht signifikant war die Assoziation für die 41 Fälle mit einem Rektumkarzinom.
Ähnliche Verhältnisse wurden in der Kohorte der «Age-Related Eye Disease Study» (AREDS) für das Risiko einer Makuladegenerattion gefunden. Die «Erkrankungschance», korrigiert mit anderen Risikofaktoren, war beim Viertel mit den höchsten CRP-Werten signifikant höher als beim Viertel mit den tiefsten Werten (OR 1,65; 95% CI 1,07-2,55).
Dass ein höheres CRP mit dem späteren Auftreten verschiedener Alterskrankheiten assoziiert ist, interessiert in erster Linie diejenigen, die an der Aufdeckung der Pathogenese dieser Krankheiten arbeiten. CRP-Messungen, auch hoch-sensitive, haben aber keine Bedeutung zur individuellen Risiko-Beurteilung in der Praxis.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997