Fernsehkonsum bei Kindern: Befürchtungen bestätigt
- k -- Hancox RJ, Milne BJ, Poulton R. Association between child and adolescent television viewing and adult health: a longitudinal birth cohort study. Lancet 2004 (17. Juli); 364: 257-62 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 10
Publikationsdatum: 1. Oktober 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Exzessiver Fernsehkonsum bei Kindern und Jugendlichen wird mit der Entwicklung von Übergewicht, geringer körperlicher Fitness, Rauchen und anderen ungünstigen Einflüssen auf die Gesundheit der Heranwachsenden in Verbindung gebracht. Die Zusammenhänge sind aber teilweise umstritten. Bisher fehlen zudem verlässliche Daten in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen.
Mit den Daten einer neuseeländischen Kohorte von 1'000 Personen, die 1972 und 1973 geboren und über 26 Jahre regelmässig nachkontrolliert wurden, wurde nach Beziehungen zwischen Fernsehkonsum zwischen 5 und 15 Jahren und Gesundheitsstörungen im Erwachsenenalter gesucht. Eine statistisch signifikante Assoziation fand sich für einen höheren Körpermassen-Index, geringere kardiorespiratorische Fitness, Zigarettenrauchen und erhöhte Cholesterinwerte. Fernsehkonsum von mindestens zwei Stunden täglich war gemäss dem statistischen Modell für jeweils etwa 15% dieser Störungen verantwortlich.
Dass stundenlanges Fernsehen im Kindesalter eine Mitursache der gegenwärtigen Adipositas-Epidemie ist, erscheint plausibel. Von der Politik ist sicher nicht zu erwarten, dass die Sendezeiten eingeschränkt würden. Kinder sind empfänglicher für Werbebotschaften und deshalb für viele (besonders auch private) Fernsehstationen die wichtigste Zielgruppe. Die Aufgabe, den Kindern einen risikoarmen Umgang mit dem Medium zu vermitteln, wird also (einmal mehr) den Eltern und der Schule überlassen.
Zusammengefasst von Peter Ritzmann
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