Polyarthritis: Verlauf heute milder, Beschwerden bleiben
- k -- Welsing PM, Fransen J, van Riel PL. Is the disease course of rheumatoid arthritis becoming milder? Time trends since 1985 in an inception cohort of early rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 2005 (September); 52: 2616–24 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 11
Publikationsdatum: 1. November 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Mehrere epidemiologische Studien unterschiedlichen Typs scheinen zu zeigen, dass in den letzen Jahrzehnten die rheumatoide Arthritis (RA) benigner verläuft als früher. Verschiedene Gründe werden aufgeführt: frühere Diagnose, intensivere Therapie mit «Disease Modifying Drugs» (DMD), neue Medikamente und anderes.
Eine Kohorte eines Universitätsspitals in den Niederlanden, in welche seit 1985 sämtliche Patientinnen und Patienten mit einer RA nach einheitlichen Kriterien aufgenommen werden, bildete die Studienpopulation. Alle 3 bis 6 Monate werden mit klinischen Messmethoden die Aktivität der Krankheit wie auch die subjektive Befindlichkeit registriert. 525 Personen, die zwischen 1985 und 2000 aufgenommen wurden, wurden nach ihrer Studienaufnahme in Fünfjahresgruppen eingeteilt und miteinander verglichen. In den späteren Fünfjahresgruppen wurde eine signifikant niedrigere Krankheitsaktivität (inklusive BSR) sowohl bei Studienaufnahme wie auch nach fünf Jahren gefunden. Dieser gemäss «objektiven» Scores bessere Verlauf der RA wirkte sich aber nicht auf das Befinden und Schmerzerleben aus. Insbesondere der Schmerz, gemessen mit einer visuellen Analogskala, war trotz besserem Gelenksstatus über die Jahre identisch. Es konnte auch gezeigt werden, dass die Anzahl der Kranken, die in den ersten fünf Jahren ein DMD erhielten, zugenommen hatte.
Es scheint, dass man die RA recht gut «im Griff» hat, auch ohne die modernen Mittel wie Leflunomid (Arava®) und Etanercept (Enbrel®). Wenn Sulfasalazin (Salazopyrin®) und Methotrexat richtig angewendet werden, scheinen dies wertvolle Medikamente zu sein. Eigenartig an dieser Studie ist das Resultat der subjektiven Parameter, die zeigen, dass den Betroffenen die Verbesserung der objektiven Krankheitszeichen nicht «bewusst» wurde. Oder ist nicht das Richtige gemessen worden? Oder genügt das richtige Verschreiben von Medikamenten nicht allein?
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
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