Erhöhtes Neuropathie-Risiko bei Fluorochinolonen

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. Juni 2019

Eine Behandlung mit Fluorochinolonen kann in seltenen Fällen offenbar auch eine periphere Neuropathie hervorrufen. Über 5000 Personen, bei denen eine periphere Neuropathie diagnostiziert worden war, stellte man einer Kontrollgruppe gegenüber. Es zeigte sich, dass Leute mit einer peripheren Neuropathie signifikant häufiger mit einem Fluorochinolon behandelt waren als in der Kontrollgruppe («Incidence rate ratio» von 1,47 [1,13–1,92]). Für Co-Amoxiclav (Augmentin® u.a.) dagegen konnte kein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden.
Das Neuropathie-Risiko bei Fluorochinolonen scheint von der kumulativen Dosis abzuhängen: Die berechnete «Number needed to harm» liegt bei einer 5-tägigen Behandlung in der Grössenordnung von 1 zu 300’000, bei einer 28-tägigen Behandlung in der Grössenordnung von 1 zu 50’000.

Kurzform der Studie aus «JAMA Neurology»: Association Between Peripheral Neuropathy and Exposure to Oral Fluoroquinolone or Amoxicillin-Clavulanate Therapy

News: Erhöhtes Neuropathie-Risiko bei Fluorochinolonen (12. Juni 2019)
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