Protonenpumpenhemmer dienen schlecht für die Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 7. Mai 2004

Bei Personen, die über Sodbrennen oder andere Refluxbeschwerden klagen, wird häufig eine empirische Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer wie zum Beispiel Omeprazol (Antramups® u.a.) eingeleitet. Spricht die betroffene Person darauf an, wird dies gerne als Bestätigung der Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit betrachtet. Wie eine systematische Übersicht indessen zeigt, ist dieser "Protonenpumpenhemmer-Test" wenig geeignet: er hat lediglich eine Sensitivität von 78% und eine Spezifität von 54%, wenn man die 24-stündige pH-Messung als Referenzmethode nimmt. Bei einem positiven "Protonenpumpenhemmer-Test" beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine pH-Messung negativ ist und sich die Verdachtsdiagnose somit nicht objektivieren lässt, 37%; bei negativem "Protonenpumpenhemmer-Test" ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden dennoch durch eine gastroösophageale Refluxkrankheit bedingt sind, 71%. Abstract zur Studie:
http://www.annals.org/cgi/content/abstract/140/7/518

News: Protonenpumpenhemmer dienen schlecht für die Diagnose einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (7. Mai 2004)
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