• Adjuvante Chemotherapie beim Mammakarzinom: Vorsicht bei neuen Zytostatikakombinationen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 15. Juni 2005

Die beiden Taxane Paclitaxel (Taxol®) und Docetaxel (Taxotere®) werden in zunehmendem Mass bei der adjuvanten Chemotherapie des lokalisierten Mammakarzinoms eingesetzt. Dass damit auch vermehrt Risiken in Kauf genommen werden, zeigt eine aktuelle Studie auf: 627 Brustkrebs-Patientinnen erhielten eine adjuvante Chemotherapie entweder mit einer Kombination von Doxorubicin (Adriblastin® u.a.) plus Cyclophosphamid (Endoxan®) oder mit einer Kombination von Doxorubicin plus Docetaxel. Die Docetaxel-Kombination rief signifikant mehr schwerwiegende Nebenwirkungen hervor als die andere Kombination; besonders augenfällig war der Unterschied bei den febrilen Neutropenien (41% gegenüber 7%). Bei drei Frauen, bei denen sich unter der Docetaxel-Kombination eine Neutropenie entwickelt hatte, traten weitergehende Komplikationen auf (z.B. Divertikulitis mit septischem Schock), die in zwei Fällen zum Tode führten; aus diesem Grund wurde die Studie vorzeitig gestoppt.

Abstract der Studie aus dem JAMA:
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/293/19/2367

Abstract einer systematischen Übersicht zu den Taxanen beim lokalisierten Mammakarzinom:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=15172358&query_hl=1

  • Kieferknochennekrosen unter Bisphosphonaten
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Juni 2005

In verschiedenen Publikationen ist darauf aufmerksam gemacht worden, dass Bisphosphonate zu einer Osteonekrose von Mandibula oder Maxilla führen können. Diese Nebenwirkung ist bislang vor allem bei Patient(inn)en beobachtet worden, die wegen eines Krebsleidens eines der intravenös verabreichten Bisphosphonate (Pamidronat = Aredia®, Zoledronat = Zometa®) – zum Teil in Kombination mit Kortikosteroiden und Zytostatika – erhalten hatten; in Einzelfällen waren aber auch andere Bisphosphonate wie zum Beispiel Alendronat (Fosamax®) involviert. Die Kiefernekrosen, die sich in Schmerzen, einer Funktionsstörung oder einer Entstellung äussern und schwer zu behandeln sind, traten meist nach zahnärztlichen Eingriffen (Zahnextraktion u.a.) auf. Es wird deshalb empfohlen, vor einer intravenösen Bisphosphonat-Behandlung eine zahnärztliche Untersuchung zu veranlassen bzw. während einer solchen Therapie nur im Notfall invasive zahnärztliche Eingriffe durchzuführen.

Internetquellen, die sich mit den Osteonekrosen unter Bisphosphonaten befassen:
http://www.hc-sc.gc.ca/hpfb-dgpsa/tpd-dpt/aredia_zometa_hpc_e.pdf
http://www.mja.com.au/public/issues/182_08_180405/pur10144_fm.html
http://theoncologist.alphamedpress.org/cgi/content/short/10/5/301#R10

Früherer BDN-Text zu Bisphosphonaten:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn89.html