• Nutzen von Vitamin D-Derivaten bei chronischer Niereninsuffizienz bleibt unbewiesen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 15. Februar 2008

(UPM) Bei chronischer Niereninsuffizienz wird üblicherweise ein Vitamin D-Derivat (z.B. Calcitriol = Rocaltrol® u.a.) verordnet, um der renalen Osteodystrophie zu begegnen. Der Nutzen dieser Massnahme bleibt allerdings zweifelhaft, wie eine aktuelle Metaanalyse zeigt. So erhöhen Vitamin D-Derivate das Risiko einer Hyperkalzämie sowie -phosphatämie und vermögen die Parathormon-Konzentration im Durchschnitt nicht signifikant zu senken. Auch "harte" Endpunkte wie Gesamtmortalität, Frakturrate, Auftreten von Knochenschmerzen oder Häufigkeit von Parathyroidektomien scheinen sich mit Vitamin D-Derivaten nicht beeinflussen zu lassen. Abstract der Metaanalyse aus den "Annals of Internal Medicine":
http://www.annals.org/cgi/content/abstract/147/12/840

  • Paroxetin (Deroxat® u.a.) als Antidepressivum: ernüchternde Gesamtbilanz
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 5. Februar 2008

(UPM) In einer Metaanalyse wurden 40 Studien zusammengefasst, in denen Paroxetin bei schweren depressiven Episoden mit Placebo verglichen worden war. Der Prozentsatz derjenigen Behandelten, die gemäss einem der üblichen Erfassungsinstrumente ("Hamilton Depression Scale" u.a.) eine mindestens 50%ige Besserung erfahren hatten, erreichte mit Paroxetin 53%, mit Placebo 42%. Unter Paroxetin klagten 82% über irgendeine Nebenwirkung und bei 1% kamen Suizidtendenzen vor; unter Placebo waren es 68% bzw. 0,4%. Für eine Gesamtbilanz nahm man den Anteil der Personen, welche die Therapie zum Beispiel wegen ungenügender Wirksamkeit oder Unverträglichkeit vorzeitig abgebrochen hatten; dabei ergab sich zwischen Paroxetin und Placebo kein Unterschied. Inwieweit sich das Ergebnis auf andere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer übertragen lässt, bleibt offen.

Metaanalyse aus dem "Canadian Medical Association Journal":
http://www.cmaj.ca/cgi/content/full/178/3/296