• Zahnprobleme durch Buprenorphin-Sublingualtabletten
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. Februar 2022

Die FDA hat eine Warnung veröffentlicht, dass Buprenorphin-Sublingualtabletten (Subutex® u.a.), die vor allem zur Opioid-Substitutionsbehandlung eingesetzt werden, Zahnprobleme verursachen können. Namentlich handelt es sich um Karies, Infekte und Zahnverlust, wobei auch Personen mit bislang gesunden Zähnen davon betroffen waren. Nach Einnahme von Buprenorphin soll man deshalb, wenn sich die Sublingualtablette im Mund vollständig aufgelöst hat, Zähne und Zahnfleisch gut mit Wasser spülen und mindestens eine Stunde warten, ehe man die Zähne putzt.

FDA-Mitteilung: FDA warns about dental problems with buprenorphine medicines dissolved in the mouth to treat opioid use disorder and pain

«pharma-kritik»-Text: Opioidsubstitution mit Buprenorphin

  • Protonenpumpenhemmer: Magen- und Kolonkarzinomrisiko höher als bei H2-Blockern
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 15. Februar 2022

In zwei Kohortenstudien, die beide auf Daten von über einer Million Patientinnen und Patienten basierten, wurde untersucht, wie häufig Magen- bzw. Dickdarmkarzinome unter einer Behandlung mit Protonenpumpenhemmern vorkommen; zum Vergleich wurden H2-Blocker herbeigezogen, die bei ähnlichen Indikationen eingesetzt werden. Magenkarzinome traten unter Protonenpumpenhemmern signifikant häufiger als unter H2-Blockern (HR = 1,45 [1,06–1,98]). Bei einer «Number needet to harm», die sich in einer Grössenordnung von 1000 bis 2000 bewegte, ist die Erhöhung des absoluten Risikos allerdings sehr klein. Beim Kolonkarzinom-Risiko stellte man keinen Unterschied zwischen Protonenpumpenhemmern und H2-Blockern fest. In einer sekundären Analyse beobachtete man indessen, dass bei einer länger dauernden Einnahme (≥ 4 Jahre) Kolonkarzinome bei Protonenpumpenhemmern etwas häufiger aufgetreten waren als bei H2-Blockern (HR = 1,19 [1,03–1,34]).

Volltexte der beiden Studien aus «Gut»: Proton pump inhibitors and risk of gastric cancer: population-based cohort study und Proton pump inhibitors and risk of colorectal cancer

«pharma-kritik»-Text zu Protonenpumpenhemmern (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Massvoller Einsatz von Protonenpumpenhemmern

  • Pertuzumab (Perjeta®) und Kardiotoxizität
  • Verfasst von:
  • Datum: 3. Februar 2022

Pertuzumab ist ein monoklonaler Antikörper, der die HER-Dimerisierung hemmt und bei HER2-positiven Mammakarzinomen eingesetzt werden kann. In einer Metaanalyse, die am letzten Kongress der europäischen Onkologiegesellschaft vorgestellt wurde, hatte man festgestellt, dass Pertuzumab wahrscheinlich ebenfalls gewisse kardiotoxische Eigenschaften besitzt (wie man es von dem direkt gegen HER2 gerichteten Trastuzumab [Herceptin® u.a.] kennt). So trat eine Linksherzinsuffizienz in der Pertuzumab-Gruppe bei 2,3% der behandelten Frauen auf, in der Kontrollgruppe bei 1,4%; bei den kardial bedingten Todesfällen lag die Häufigkeit in der Pertuzumab-Gruppe bei 0,15%, in der Kontrollgruppe bei 0,05%.

Kurzform der Studie (Abstract 1832P des letztjährigen Kongresses der «European Society for Medical Oncology»): Cardiotoxicity of the HER2 dimerisation inhibitor pertuzumab in patients with breast cancer HER2+: A systematic review