• Neuroleptika und Schwangerschaftsdiabetes
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 31. März 2022

Anhand von Daten, die dem schwedischen Geburten- sowie dem Verschreibungsregister entstammten, wurden Schwangerschaftsverläufe von Frauen untersucht, die während der Schwangerschaft mit Neuroleptika behandelt worden waren. Es zeigte sich, dass bei Frauen, die Clozapin (Leponex® u.a.), Olanzapin (Zyprexa® u.a.) oder Quetiapin (Seroquel® u.a.) eingenommen hatten – atypische Neuroleptika, bei denen metabolische Nebenwirkungen besonders häufig oder ausgeprägt sind –, das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes signifikant erhöht ist. Gegenüber unbehandelten Frauen betrug das relative Risiko 1,77 (1,33–2,37); ebenso lag die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Neugeborene ein überdurchschnittliches Gewicht aufweist.

Volltext der Studie aus «CNS Drugs»: Antipsychotic Use During Pregnancy and Risk for Gestational Diabetes: A National Register-Based Cohort Study in Sweden

  • Netzhautablösung durch Ipilimumab (Yervoy®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. März 2022

Ipilimumab ist ein monoklonaler Antikörper, der die T-Zell-vermittelte Immunantwort gegenüber Krebszellen verstärkt und beim Melanom, Mesotheliom und bei gewissen Karzinomen eingesetzt werden kann. Wie die australische Arzneimittelbehörde meldete, kann Ipilimumab in seltenen Fällen eine Netzhautablösung verursachen. Wenn unter Ipilimumab über Sehstörungen berichtet wird, muss rasch gehandelt werden, ehe sich die Netzhaut vollständig lösen und zu einer Blindheit führen würde.

Mitteilung der australischen Arzneimittelbehörde: Ipilimumab and serious retinal detachment

  • Erhöhtes Infektionsrisiko durch Kontrazeptiva?
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. März 2022

Da sich unter hormonellen Kontrazeptiva offenbar eine Neutropenie entwickeln kann, wurde in einer retrospektiven Studie untersucht, ob dies auch ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet. Es wurden zwei Kohorten mit je rund 20'000 Frauen gebildet: die eine umfasste Frauen, die nach einer zweijährigen Periode ohne Kontrazeptiva-Anwendung zwei Jahre lang hormonelle Kontrazeptiva verwendet hatten; in der anderen war es umgekehrt, das heisst, es handelte sich um Frauen, bei denen eine zweijährige Kontrazeptiva-Einnahme von einer ebenso langen Pause gefolgt war. In beiden Kohorten stellte man fest, dass während der Kontrazeptiva-Einnahme signifikant häufiger Infekte (Pneumonien, Harnwegsinfekte u.a.) aufgetreten waren als während der Kontrollperiode. In der ersten Kohorte war das relative Risiko um einen Faktor 1,35 (1,32–1,38) erhöht, in der zweiten Kohorte um einen Faktor 1,27 (1,24–1,31).

Kurzform der Studie aus dem «British Journal of Clinical Pharmacology»: Association between oral contraceptives and serious infections: A population-based cohort study

  • Pigmentäre Makulopathie durch Pentosanpolysulfat (Elmiron®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 9. März 2022

Pentosanpolysulfat, das zur symptomatischen Behandlung des sogenannten Blasenschmerzsyndroms (auch als interstitielle Zystitis bezeichnet) zugelassen ist, kann – vor allem bei längerer Anwendung – eine pigmentäre Makulopathie hervorrufen. Diese Augenerkrankung ist bislang nur in Kombination mit einer Pentosanpolysulfat-Einnahme beobachtet worden. Bei Personen, die Pentosanpolysulfat erhalten, wird deshalb zu regelmässigen ophthalmologischen Kontrollen geraten.

Mitteilung der australischen Arzneimittelbehörde: Pentosan polysulfate sodium and pigmentary maculopathy