Behandlung von trockenen Augen
- Autor(en): Urspeter Masche
- pharma-kritik-Jahrgang 38
, PK1001, Online-Artikel
Redaktionsschluss: 12. Oktober 2016
DOI: https://doi.org/10.37667/pk.2016.1001
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Das Syndrom der trockenen Augen, auch als Keratoconjunctivitis sicca bezeichnet, ist ein häufiges Problem. Dem Thema war kürzlich ein Übersichtsartikel im britischen «Drug and Therapeutics Bulletin» gewidmet (1), den wir hier zusammenfassen und mit ein paar Informationen ergänzen.
Der Tränenfilm, der Horn- und Bindehaut benetzt, setzt sich aus drei Schichten zusammen: einer mukösen Schicht direkt über dem Korneal- und Konjunktivalepithel, einer wässerigen Schicht in der Mitte und einer der Verdunstung entgegenwirkenden Lipidschicht an der Oberfläche. Trockene Augen sind als multifaktorielle Erkrankung des Tränenapparats und der Augenoberfläche aufzufassen. Pathophysiologisch können trockene Augen entweder durch eine verminderte Tränensekretion oder durch eine insuffiziente Lipidschicht entstehen, die von einer verstärkten Verdunstung begleitet ist. Eine Abnahme der Tränensekretion tritt zum Beispiel beim Sjögren-Syndrom auf (das oft eine schwergradige Augentrockenheit hervorruft) oder als Nebenwirkung von Medikamenten (Antihistaminika, Antidepressiva, Anticholinergika, Retinoide, Diuretika, Betablocker u.a.). Eine vermehrte Verdunstung lässt sich meistens auf eine Dysfunktion der Meibomdrüsen zurückführen, verursacht durch eine Allergie, durch lokal angewendete Medikamente (inkl. darin enthaltenen Konservierungsmitteln) oder durch Kontaktlinsen.
Verschiedene Faktoren bedeuten ein erhöhtes Risiko für trockene Augen; dazu zählen weibliches Geschlecht, Alter über 40 Jahre, Östrogensubstitution nach der Menopause, Computerarbeit (die mit einer Abnahme der Blinzelhäufigkeit einhergeht), refraktive Augenoperationen, Blutstammzell-Transplantation (Graft-versus-Host-Krankheit), Vitamin-A-Mangel und Hepatitis C.
Symptome, die bei trockenen Augen auftreten, sind verschiedenartige Missempfindungen in den Augen oder Lichtempfindlichkeit; als Reaktion auf solche Reize kann sich auch eine vermehrte Tränensekretion mit wässerigen Augen ausbilden. In schweren Fällen vermag die Augentrockenheit die Hornhautoberfläche irreparabel zu schädigen. Das Ausmass der Symptome braucht den objektiven Schwergrad der Erkrankung allerdings nicht widerzuspiegeln.
Abklärung
Behandlung
Schlussfolgerungen
Literatur
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