- Vareniclin (Champix®): Krampfanfälle und Interaktion mit Alkohol
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 31. März 2015
Die FDA hat eine Warnung publiziert, dass Vareniclin in Einzelfällen mit dem Auftreten von epileptischen Anfällen assoziiert war. Ferner scheint Vareniclin die Empfindlichkeit gegenüber Alkohol erhöhen zu können; das heisst, bei Personen unter Vareniclin kann nach Alkoholgenuss verstärkte Trunkenheit, eine Amnesie oder ungewöhnliches oder aggressives Verhalten auftreten.
FDA-Mitteilung: FDA updates label for stop smoking drug Chantix (varenicline) to include potential alcohol interaction, rare risk of seizures, and studies of side effects on mood, behavior, or thinking
Kürzlich erschienener BDN-Text zu Vareniclin: Vareniclin (Champix®): keine zusätzliche Wirkung mit Dosiserhöhung
- Bei Herzinsuffizienz plus Vorhofflimmern bieten Betablocker keinen prognostischen Vorteil
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 26. März 2015
Kurzfassung der Metaanalyse aus dem «Lancet»: Efficacy of β blockers in patients with heart failure plus atrial fibrillation: an individual-patient data meta-analysis
- Schlechte Bilanz für Rosuvastatin (Crestor®)
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 23. März 2015
Rosuvastatin war in den USA im letzten Jahr das am meisten verschriebene Medikament. Diesem ökonomischen Erfolg liesse sich freilich keine wissenschaftliche Evidenz gegenüberstellen, wie ein Artikel im «British Medical Journal» ausführt. Zum einen sei der Nutzen in Bezug auf klinische Endpunkte bei Rosuvastatin weniger gut belegt als bei anderen Statinen. Zum anderen gebe es verschiedene Hinweise, dass das Risiko einer Rhabdomyolyse, eines Diabetes mellitus oder von Nierenproblemen (Proteinurie, Hämaturie) unter Rosuvastatin höher einzuschätzen sei als bei anderen Statinen.
Volltext des BMJ-Artikels: Rosuvastatin: winner in the statin wars, patients' health notwithstanding
«pharma-kritik»-Text: Rosuvastatin
- Cotrimoxazol (Bactrim® u.a.): Risiko von tödlichen Hyperkaliämien zusammen mit Spironolacton (Aldactone® u.a.)
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 17. März 2015
Eine Fall-Kontroll-Studie befasste sich mit 328 Leuten, die, unter einer Behandlung mit Spironolacton stehend, zusätzlich ein Antibiotikum erhalten hatten und danach innerhalb von 14 Tagen plötzlich gestorben waren. Dieser Fallgruppe wurde eine Kontrollgruppe gegenübergestellt, die Individuen umfasste, die zum definierten Zeitpunkt noch am Leben waren. Wie man nachwies, war in der Fallgruppe signifikant häufiger Cotrimoxazol verschrieben worden als in der Kontrollgruppe (OR 2,46, 95% CI 1,55–3,90). Einen signifikanten Zusammenhang fand man auch bei Ciprofloxacin (Ciproxin® u.a.) und Nitrofurantoin (Furadantin® u.a.), jedoch nicht bei Norfloxacin (Noroxin® u.a.) und Amoxicillin (Clamoxyl® u.a.), dem man die Rolle des Referenz-Antibiotikums mit einer OR von 1,0 zugeteilt hatte.
Wie kürzlich an dieser Stelle beschrieben (s.u.), ist davon auszugehen, dass Cotrimoxazol das Risiko von Hyperkaliämien verstärkt.
- Hautnebenwirkungen unter Ustekinumab (Stelara®)
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 12. März 2015
Ustekinumab, ein monoklonaler Antikörper zur Behandlung der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, kann in seltenen Fällen eine exfoliative Dermatitis oder eine erythrodermische Psoriasis auslösen. Beide Hautreaktionen können so schwerweigend ausfallen, dass eine Hospitalisation nötig wird.
- Kein Vorteil durch Magnesium bei Schlaganfällen
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 10. März 2015
Magnesium soll gewisse neuroprotektive Eigenschaften besitzen. Ob daraus auch ein klinischer Nutzen erwachsen kann, wurde in einer grossen Doppelblindstudie untersucht. 1700 Patienten und Patientinnen, bei denen eine plötzlich aufgetretene Muskelschwäche oder -lähmung auf einen Schlaganfall hinwies, erhielten innerhalb der ersten 2 Stunden nach Symptombeginn Magnesium (als 15-minütige Bolus-, gefolgt von einer 24-stündigen Dauerinfusion) oder Placebo. Dabei ergab sich beim primären Endpunkt – dem Ausmass der Behinderung nach 3 Monaten, erfasst mit der modifizierten Rankin-Skala – zwischen der Magnesium- und der Placebo-Gruppe kein signifikanter Unterschied.
- Hypoglykämie und Hydroxychloroquin (Plaquenil® u.a.)
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 7. März 2015
Ein kanadischer Artikel erinnert daran, dass Hydroxychloroquin in seltenen Fällen eine Hypoglykämie verursachen kann. Vorkommen kann dies in Kombination mit Insulin und anderen Antidiabetika; es sind aber auch Fälle dokumentiert, in denen eine Hypoglykämie auftrat, ohne dass gleichzeitig Antidiabetika verwendet wurden.
- Aortenthrombosen unter Cisplatin
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 6. März 2015
Unter einer zytostatischen Behandlung mit Cisplatin kann sich als seltene, potentiell lebensbedrohliche Komplikation eine Thrombose in der Aorta entwickeln. Die kanadische Arzneimittelbehörde hat sechs entsprechende Fälle zusammengestellt. In der Literatur finden sich weitere 15 Fälle, die in anderen Ländern vorgekommen sind. Bei fünf der kanadischen Fälle wurde nach Diagnose der Thrombose eine Antikoagulation begonnen, beim sechsten Fall eine chirugische Thrombektomie durchgeführt.
- Ivabradin (Procorolan®): Neue Anwendungsvorschriften
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 5. März 2015
Per «Dear Doctor Letter» wird auf neue Anwendungsvorschriften hingewiesen, die für Ivabradin gelten. So darf das Mittel wegen des Bradykardie-Risikos nur noch Patienten oder Patientinnen verschrieben werden, deren Ruhepuls mindestens 70/min beträgt; auch soll es nicht mit Verapamil (Isoptin® u.a.) oder Diltiazem (Dilzem® u.a.) kombiniert werden. Bei ungenügender Wirkung (keine Besserung der Angina pectoris) muss Ivabradin nach 3 Monaten abgesetzt werden. Ferner ist zu beachten, dass unter Ivabradin das Risiko eines Vorhofflimmerns ansteigt.
- Erhöhtes Sturzrisiko durch atypische Neuroleptika
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 3. März 2015
In einer Kohortenstudie wurden knapp 100’000 Personen, die ein atypisches Neuroleptikum erhalten hatten – entweder Quetiapin (Seroquel® u.a.), Risperidon (Risperdal® u.a.) oder Olanzapin (Zyprexa® u.a.) –, mit einer gleich grossen Kontrollgruppe verglichen, in der keine Neuroleptika eingesetzt worden waren. In der Neuroleptika-Gruppe fand sich, bezogen auf die ersten drei Monate nach Verordnung eines atypischen Neuroleptikums, ein signifikant erhöhtes Risiko, einen Sturz oder eine Fraktur zu erleiden, mit einer «Odds Ratio» von 1,54 (95% CI 1,47–1.61) bzw. 1,29 (1,24–1,34).